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Honegga - Baltschiedertal

Der Oktober und auch der Herbst neigen sich langsam dem Ende entgegen, in den nächsten Tagen fallen die Temperaturen und Schnee ist angesagt. Was liegt da näher, als nochmal ins Wallis zu fahren.

Rotscher ist natürlich traditionellerweise auch mit dabei. Wir treffen uns bereits am Donnerstagabend auf dem Campingplatz in Visp und richten unsere "Wagenburg" ein.

 

Am Freitagmorgen klopft bereits Martina an die Tür von Rotscher, wir machen uns also auch bereit. Die Nacht war stürmisch, der Föhn tobte, dafür vielen die Temperaturen nie unter 10 Grad.

 

Wir starteten über die Rhone und befanden uns direkt im Anstieg über Eggerberg rauf nach Finnen. Hier mussten wir natürlich den mittelalterlichen Richtplatz mit Kreuz und Galgen besuchen. Dieser mystische Ort ist weitherum sichtbar und hat es uns angetan, waren doch Rotscher und ich bereits einige Male hier oben. Es war bereits so warm, dass zumindest ich kurz/kurz unterwegs war. Windgeschützt vertilgten wir unsere ersten Esswaren.

 

Weiter ging es auf dem ersten Trail dem Hang entlang rüber nach Bobma und zur Strasse, welche von Mund raufkommt. Im hübschen Weiler Bobma unterhielten wir uns mit einem sehr netten Paar, welches trotz fortgeschrittenem Alter zügig unterwegs war. Die Frau meinte, wenn sie noch jünger wäre, würde sie ebenfalls biken.

 

Danach folgte der zweite Teil der Steigung zu unserem Tagesziel. Beim Restaurant Salwald vorbei fuhren wir durch wunderschöne Herbstwälder mit den goldenen Lärchen nach Honegga. Trails und Forstwege wechselten sich ab, bis der letzte steile Schiebetrail zur kleinen Kapelle geschafft war.

Die Aussicht hier oben über das Wallis und die südlichen Alpen war einfach nur grandios. Auch hier hatten wir eine sehr nette Begegnung mit einem Paar, welches bereits über 40 Viertausender bestiegen hat und uns sämtliche sichtbaren  Berggipfel aufzählen konnte. Sie lobten uns und insbesondere Martina, dass wir ohne Motorenhilfe unterwegs waren.

 

Biken pur in den Walliser Bergen, da bleibt einmal mehr nur das Staunen.
Biken pur in den Walliser Bergen, da bleibt einmal mehr nur das Staunen.

Der Trail zog sich nun in einem Auf und Ab dem Hang entlang ins Baltschiedertal hinein zum nächsten Weiler Honalpa. Nachdem wir noch sämtliche Varianten der weiter oben führenden Trails auf der Karte durchgegangen waren, stürzten wir uns in den ersten Teil der Abfahrt Richtung Erl. Bereits dieser Trail war ein Vergnügen sondergleichen. Aber es sollte noch besser kommen.

 

Eine kurze Gegensteigung noch und wir kamen zum Weiler Erl mit seinen verlassenen Ferienhäuschen. Um hier den Tiefblick ins Baltschiedertal geniessen zu können, müssen die Besitzer wohl vom Tunneleingang am Niwärch her alles zu Fuss raufbuckeln. Für uns begann hier nun richtig der Trailspass. Einmal mehr zeigte sich, dass man nur zu Fuss die geilsten Trails erreicht, und das ist gut so.

 

Trail mit Spitzkehrenorgie ohne Ende.
Trail mit Spitzkehrenorgie ohne Ende.

Zuerst noch ohne Wald, später wieder durch buntes Herbstlaub stürzten wir uns runter. Es war einfach zum schreien geil. Rotscher hatte hier noch eine Rechnung offen, bei seinem ersten Befahren dieses Trail war es nass und glitschig und nicht richtig zum Geniessen. Das holten wir jetzt tausendfach nach.

 

Am Baltschiederbach angekommen klatschten wir grinsend und fast ungläubig ab, was wir hier hinter uns hatten. 

Wir entschieden uns gegen die Gorperisuone und nahmen die Undra Suone, welche ich bereits mal in umgekehrter Richtung gefahren bin. Wunderschön abwechslungsreich und mit einigen heiklen Stellen zieht sich der Wasserkanal nach Ausserberg. Hier die dritte sehr freundliche Begegnung von Rotscher mit zwei bärtigen Einheimischen, welche unsere motorfreie Fortbewegung lobten. Ich bin mittlerweile fast überzeugt, dass diese Offenheit nirgends so ausgeprägt ist wie im Wallis. Tragen wir weiter dazu bei, dass das mindestens im Wallis so bleibt!!

Auch hier fanden wir noch ein paar Trails, so dass wir erst direkt im Talboden in Baltschieder wieder Strasse unter den Stollen hatten. Ein kurzes Ausrollen brachte uns zurück auf den Campingplatz.

 

Was für ein Tag, was für eine Tour! Mit Blick in den Südhang genossen wir ein kühles Bierchen und versuchten, das Erlebte zu verdauen. Wir freuten uns bereits diebisch auf den nächsten Tag, an welchem das Wetter wohl nicht ganz so schön sein sollte.

Den Abschluss am Abend bildete dann eine feine Pizza nahe des Campingplatzes. 

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Kommentare: 3
  • #1

    sven (Donnerstag, 04 November 2021 22:04)

    WOW, da komm ich ins sinnieren, hab es leider diesem herbst kein einziges mal ins wallis geschafft, schaaade, aber schön konntet ihr es in vollen zügen geniessen.

  • #2

    ROTSCHER (Freitag, 05 November 2021 19:06)

    Meine offene Rechnung ist mehr als beglichen, sowieso wenn man mit toller Begleitung unterwegs sein darf und das Abenteuer gemeinsam geniessen kann. Keine einfache, aber tolle Tour. Es war ein perfekter Tag im goldenen Wallis. Das Timing mit den verfärbten Lärchen hat super gepasst.

  • #3

    Evi (Dienstag, 16 November 2021 18:46)

    Hallo coole Truppe
    Ich geniesse die Einträge und fahre in Gedanken mit. Tolle Erlebnisse die ihr geniessen dürft. Bleibt dran. Sportliche Grüsse