Endlich wollte ich diesen Höhenweg mal abfahren, über welchen ich bereits einiges gelesen und Bilder angeschaut habe. Hier übrigens noch ein anderer aktueller Blogbeitrag über den Höhenweg.
Auf unserer Rundreise über die zentralen Alpenpässe machten wir deshalb Halt in Andermatt.
Die Anfahrt zum Beginn der Steigung auf dieser Militärstrasse ist nicht ganz ohne. Man muss auf der stark befahrenen Schöllenenstrasse in die erste Galerie einfahren und dort in einer Kurve unter viel Gegenverkehr links abbiegen. Ein kräftiges Rücklicht und frühzeitige Handzeichen sind von Vorteil für dieses Manöver.
Sobald das jedoch heil geschafft ist, befindet man sich in dieser wunderschönen Steigung alleine. Praktisch immer sieht man tief in die Schöllenenschlucht. Es geht relativ steil, aber gleichmässig hoch zum Sendeturm und verschiedenen Militäranlagen.
Nach den vielen Haarnadelkurven und bereits über der Waldgrenze geht es dem Hang entlang Richtung Rossmettlen. Die Strasse ist immer noch steil ansteigend, erst beim Punkt 2'086 hat man es geschafft. Die Aussicht auf das ganze Urserental und zum Oberalp- und Gotthardpass ist einfach genial.
In Rossmettlen trifft man auf eine militärische Siedlung, für welche wohl auch die Strasse geteert bis hierhin führt. Dann geht es aber endlich auf den Trail, und wie. Dieser ist super ausgebaut, Fahrspass pur. Es handelt sich zudem auch um eine offizielle Bikeroute.
Vorbei an zwei kleinen Seelein zieht sich der Trail in einem mässigen Auf- und Ab dahin. Zwischendurch kommen einzelne ganz kurze Schiebestücke.
Dieser Hammertrail zieht sich ewig dem Hang entlang Richtung Furkapass. Obwohl ausgebaut ist der nicht zu vergleichen mit einer Murmelbahn in einem Park und ist nach wie vor ein attraktiver Alpentrail. Alleine für die Instandhaltung dieses Trails bin ich gerne Mitglied der Schweizer Wanderwege. Tragt bitte Sorge zu solchen Angeboten!
Die offizielle Bikeroute führt bis zum Lochbergbach und dann direkt runter nach Realp. Da mir diese Runde aber doch zu kurz war, hängte ich noch die Schlaufe um den Schafberg an.
Nach der Querung des Lochbergbaches kommt eine steile, aber fahrbare Steigung durch die Lawinenverbauungen, bevor dann der Wanderweg Richtung Albert-Heim-Hütte abzweigt. Es kann noch weit ins Tal hinein gefahren werden, bevor das Bike auf die Schultern muss, um die letzten 300 steilen Höhenmeter durch Geröllhalden zu meistern.
Unter der Albert-Heim-Hütte ist dann der höchste Punkt erreicht, die letzten 60 Höhenmeter zur Hütte schenkte ich mir. Man ist hier mitten in alpinem Gebirge, überall letzte Ausläufer von schwindenden Gletschern. Einfach nur ein Genuss (nicht die schwindenden Gletscher...).
Die Abfahrt zum Hüttenparkplatz Tätsch erfolgt auf einer breit ausgebauten Piste, die jedoch mit losen und steilen Abschnitten auch noch seine Tücken hat. Nach einer ausgiebigen Rast fuhr ich nun wieder über den Gspenderboden zurück durch die Lawinenverbauungen zum Lochbergbach und wieder auf die offizielle Bikeroute. Was dann kam ist der Traum jedes Bikers. Bis zum Waldrand kann ein alter Bewirtschaftungsweg oder der ziemlich anspruchsvolle Wanderweg genutzt werden. Durch den Bannwald runter nach Realp geht's dann auf einem Traumtrail in vielen Spitzkehren dahin, zum Schreien schön. Jeder Halt für Fotos wäre schade gewesen, daher gibt es auch keine Bilder davon.
Bei Kaffee und einem kühlen Getränk traf ich hier auf meine Freundin. Zusammen fuhren wir dann auf dem offiziellen Bikeweg zurück nach Andermatt.
Andermatt ist übrigens eine tolle Bikedestination. Es gibt in jedes Seitental verschiedene Routen. Ich habe hier noch einiges im Visier und auch den Urschner Höhenweg werde ich sicher nochmals machen.
38 km, 1'739 hM, 4h07'
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Spoony (Donnerstag, 24 September 2020 20:04)
Ich musste lachen und konnte es kaum glauben. dass wir beinahe gleichzeitig den Höhenweg verbloggt haben. Interessante Variante in Richtung Albert Heim Hütte! Übrigens unbedingt ab Andermatt den neuen Radweg durch die Schöllenen nehmen und dann die Galerie von unten anfahren.